Seit ich schwimmen gelernt hatte, fühlte ich mich frei. Zu schwimmen gab mir das Gefühl, nicht mehr eingesperrt zu sein, gefangen in falschen Erwartungen, in einem Leben, das nicht meins war. In dem Moment, in dem ich ins Becken gleite, fällt alles von mir ab. Dann gibt es nur noch mich und das Wasser. (Seite 34)

Autor: Jutta Wilke
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Seiten: 288
Erscheinungsdatum: 01.01.2014
(erstmals erschienen im Januar 2012 gebunden im Coppenrath Verlag)
ISBN: 978-3-473-58461-1
Taschenbuch;
7,99€
Inhalt:
Inhalt:
Schwimmen bedeutet für die sechszehnjährige Jana zu fliegen. Das Stipendium an einem Sportinternat ist für sie ein Schritt in ein Leben, in dem sie schwimmen und das triste Leben ihrer Mutter aus der Unterschicht hinter sich lassen kann. Dafür nimmt sie neben dem Leistungsdruck auch in Kauf, von ihren Mitschülern ausgegrenzt und geärgert zu werden. Nur ihre Freundin und größte Konkurrentin Melanie steht zu ihr. Doch dann wird diese tot aufgefunden ...
Äußere Erscheinung:
Den Titel finde ich sehr treffend, da für Jana das Schwimmen Fliegen bedeutet und sich das in vielen Bereichen ihres Lebens wiederspiegelt, zum Beispiel hat sie auch ein dementsprechendes Tattoo eines Schmetterlings. Daher passt auch das Cover sehr gut, auch wenn ich es ein bisschen überladen finde. Auch wenn man den Schmetterling vielleicht noch anders hätte abbilden können (beispielsweise über Wasser), finde ich die Gestaltung gut gewählt.
Meine Erwartung:
Ich hatte vor einiger Zeit eine Rezension von Miss Duncelbunt gelesen, die mich auf das Buch aufmerksam gemacht hatte. Als ich es vor kurzem als günstiges Mängelexemplar entdecke, beschloss ich, es zu kaufen.
Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit einem Kapitel, in dem Melanie tot aufgefunden wird. Dann springt die Geschichte drei Wochen zurück und der Leser erlebt mit dieser Information im Hinterkopf die Vorgeschichte mit.
Diese
Konstellation, die vermutlich darauf aus, durch den Vorausblick im Hinterkopf
Spannung zu überzeugen, kann prinzipiell leicht schief gehen. Es besteht immer
die Gefahr, dass es, gerade wenn sich die Vorgeschichte wie hier knapp über die Hälfte
des Buches zieht, langweilig wird. Glücklicherweise ist das bei diesem Buch
nicht der Fall, da der Thriller nicht mit dem Mord, sondern viel früher beginnt.
Dieser markiert nur einen wesentlichen Steigerungspunkt, doch schon vorher gibt
es intrigante Verwicklungen und undurchschaubare Verhaltensweisen von bestimmten
Personen.
Der Schreibstil war durchaus ziemlich fesselnd und nachdem ich einmal in der Geschichte drin war, las ich sie auch in einem Rutsch durch. Die Handlung war spannend, konnte mich allerdings nicht wirklich überraschen. Als geübterer Leser kam ich schnell hinter die scheinbaren Tricks der Autorin und leider bestätigten sich meine Ahnungen am Ende.
Die Idee ist dabei aber eigentlich nicht schlecht. Generell bietet Leistungssport mit dem harten Konkurrenzkampf bis an die Grenzen und den ganzen Schattenseiten ausreichend Potenzial für einen Thriller. Obwohl ich nicht wirklich schwimmbegabt bin, konnte ich mich in Jana hineinversetzen, für die es nicht um das Siegen geht, sondern die mit dem Schwimmen eine Freiheit verbindet.
Die
Autorin verwendet immer mal wieder Metaphern, wie zum Beispiel die des Fliegens,
aber auch andere, was dem Buch einen gewissen bildvollen, leicht poetischen
Anklang gibt und die Gefühle sehr nachvollziehbar vermittelt.
Wie gesagt konnte ich mich in Jana hineinversetzen, in ihre innere Zerrissenheit zwischen dem Bedürfnis, sich um ihre Mitmenschen zu kümmern, und dem Wunsch nach der Freiheit des Schwimmens. Sie handelt manchmal ein wenig risikoreich, in der Regel aber nachvollziehbar und wirkt dementsprechend auch nicht perfekt. Sie hat es nicht einfach und fühlt sich manchmal in ihrem Leben gefangen, lässt sich aber nicht einschüchtern und handelt einigermaßen überlegt.
Die
kleine Liebesgeschichte am Rande war ziemlich offensichtlich, vielleicht nicht
zwingend notwendig, aber ganz süß. In dem Buch werden nebenbei noch ein paar
andere Problembereiche wie beispielsweise der Lebensstil von Janas Mutter oder
das Verhalten ihrer Klassenkameraden, das man vermutlich schon Mobbing nennen
kann, angesprochen, diese nehmen aber keine überragende Bedeutung ein.
Fazit: Fesselnde, leider leicht durchschaubare Geschichte mit Metaphern und einer nachvollziehbar handelnden und fühlenden Protagonistin
Quelle Cover: Ravensburger
Tolle Rezi!
AntwortenLöschenDas Buch habe ich schon länger im Blick und werde es bei nächster Gelegenheit wohl irgendwann mal lesen!
Das Zitat am Anfang deines Posts ist wunderschön! *merken*
Auf meinem Blog läuft aktuell ein Gewinnspiel zu einem Buch. Wenn du Lust hast, schau doch mal vorbei und nutze die Chance auf ein neues Buch, das deinen SuB-Stand erhöht c: Ich würde mich riesig freuen! walkingaboutrainbows.blogspot.com
Ganz viele liebe Grüße, deine neue Leserin Rainbow ☼♥
Dankeschön! :)
LöschenIch kann es dir durchaus empfehlen. ^^ Ja, es gibt einige solcher Zitate in diesem Buch. ;)
Ganz viele liebe Grüße zurück! ♥