„Wir alle müssen herausfinden, wer wir sind, Kam. So oder so.“ (Seite 80)

Autor: Elizabeth
May
Übersetzer: Kathrin
Wolf
engl. Originaltitel: The
Falconer (2014)
Verlag: Heyne
Seiten: 400
Erscheinungsdatum: 09.02.2015
ISBN: 978-3-453-31609-6
Taschenbuch;
13,99€
Trilogie:
- Die Feenjägerin
- engl. The Vanishing Throne
- erscheint voraussichtlich 2016 auf Englisch
Klappentext:
Schön, talentiert und tödlich –
Aileana Kameron hat nur ein Ziel: die Feen, die ihre Mutter getötet haben, zur
Strecke zu bringen
Ballsaison im Edinburgh des
Jahres 1844: Jeden Abend verschwindet die junge und bildschöne Aileana Kameron
für ein paar Stunden vom Tanzparkett. Die bessere Gesellschaft zerreißt sich
natürlich das Maul über sie, aber niemand ahnt, was die Tochter eines reichen
Marquis während ihrer Abwesenheit wirklich tut: Nacht für Nacht jagt sie
mithilfe des mysteriösen Kiaran die Kreaturen, die vor einem Jahr ihre Mutter
getötet haben – die Feen. Doch deren Welt ist dunkel und tückisch, und schon
bald gerät Aileana selbst in tödliche Gefahr ...
Äußere Erscheinung:
Das
Mädchen auf dem Cover passt immerhin zu Aileanas Beschreibung und das Schwert
hat mit Sicherheit auch einen gewissen Bezug, aber letztendlich ist es einfach
ein x-beliebiges Mädchengesicht-Cover und spricht mich nicht wirklich an.
Anders
der Titel, der mich erst auf das Buch aufmerksam gemacht hat, weil der Ausdruck
Feenjägerin eine Story im Dark
Fantasy - Stil mit einer Badass-Protagonistin, einem gewissen Gewaltpotenzial
und viel Action verspricht - so viel sei vorweggenommen: In dieser Erwartung
wurde ich nicht enttäuscht.
Meine Erwartung:
Ich
hatte das Buch in einer Verlagsvorschau vor einiger Zeit entdeckt, wo mich der
Titel und auch die Geschichte dahinter sofort angesprochen haben. Vor kurzem wollte
ich das Bloggerportal auch mal ausprobieren und habe das dann gleich verbunden
- dank des Verlages kann ich das Buch jetzt auch mein Eigen nennen.
Meine Meinung:
Zuerst
mal: Das Buch gehört zu dem Genre Steampunk, aus dem ich bisher nur ein Buch
gelesen habe. Der Weltenaufbau konnte mich jedoch absolut überzeugen, mir
gefiel diese Mischung aus der strengen Etikette des 19. Jahrhunderts mit den
Bällen sowie all den gesellschaftlichen Zwängen und der Mechanik einschließlich
Aileanas Schusswaffen. Ich ließ mich von dem fesselnden Schreibstil
in diese fremde, faszinierende Welt entführen.
Aileana
hat nicht nur einen (in meinen Augen) coolen Namen, sondern ist auch eine
absolute Kick-Ass-Heldin. Eine Alternative, mit der Geschichte zu beginnen,
wäre vermutlich die Ermordung ihrer Mutter gewesen, doch das ist hier bereits ein Jahr
her und somit haben wir es nicht mehr mit einem unsicheren Mädchen sondern mit
einer geübten Jägerin zu tun, die ziemlich gut kämpfen kann und nicht bereit
ist, Schwäche zu zeigen. Ich hatte damit kein Problem, da ich ja sowieso starke Protagonistinnen mag und dennoch genug Potenzial für eine weitere Entwicklung vorhanden ist. Auch gefiel mir ihre Eigenständigkeit und die Tatsache, dass sie dennoch nicht alles kann, da sie zum Beispiel die Feen nur mit Hilfe sieht.
Dabei ist Aileana eine sehr tiefgründige
Protagonistin, die die Geschichte im Übrigen in meiner Lieblings-Erzählweise
aus der Ich-Perspektive im Präsens teilweise leicht ironisch erzählt.
Sie
hasst die Vorschriften und Pflichten, die sie als Lady hat und wünscht sich
sehnlichst, der Etikette zu entkommen und endlich ihr Leben selbst bestimmen zu
können. Dennoch bemüht sie sich wirklich, die Ehre ihrer Familie nicht allzu
sehr zu beschmutzen. Dieses Verantwortungsbewusstsein war ein weiterer Aspekt,
den ich an ihr mochte.
Nachts
jagt sie Feen, angetrieben von ihrem brennenden Wunsch nach Rache. Mir gefiel,
dass das hier nicht wie in so vielen anderen YA-Büchern ablief, in denen die
Protagonistinnen nur töten, weil sie müssen und anschließend vor schlechtem
Gewissen zerfließen. Aileana dagegen verfügt über eine richtige Mordlust, sie
liebt den Moment des Tötens und wird manchmal nahezu von dem Drang danach verzehrt.
Diese dunkle Seite an ihr verleiht ihr Ecken und Kanten, sodass sie alles
andere als perfekt wirkt und gleichzeitig aus der Masse der braven Protagonistinnen
heraussticht.
Das
Buch hat somit auch ein hohes Gewaltpotenzial, zumal die Feen grausam sind und
nach der Energie der Menschen lechzen (die dafür ihr Leben lassen müssen). Das
bedingt natürlich eine Menge Action, es gibt eine Menge Kämpfe von Aileana und
dazu eine hohe Spannung.
Dennoch
gibt es keine einseitige Gut-Böse-Einteilung: Zwei Feen werden von Aileana
weitgehend akzeptiert, auch wenn sie ihnen nicht vertraut, dabei stellt auch Aileana selbst fest, dass nicht alle Feen von Grund auf böse sind. Im Verlauf
der Handlung wird der Hintergrund der Feen weiter ausgestaltet und es bieten sich
einige Enthüllungen. Ich mochte diese schottische Atmosphäre und die
Verknüpfung mit den Legenden über Feen.
Generell
sind die Charaktere sehr vielschichtig, sogar Nebencharaktere zeigen
diesbezüglich viel Potenzial.
Kiaran,
eine ebenso mächtige wie undurchschaubare Fee, trainiert Aileana jeden Abend
und zeigt doch wiederholt, dass er ihr weit überlegen ist. Ailena kennt
weder seine Absichten noch seine Geschichte oder warum er Seinesgleichen jagt,
doch er ist ein unheimlich faszinierender Charakter, auch wenn man natürlich
als Leser schon gewisse Ideen hat. Dennoch finde ich seinen Charakter toll, da
er einfach der dunkle Bad Boy schlechthin ist.
Zwischendrin
deutet sich ein kleines Liebesdreieck an, das vielleicht gut beschrieben war, mich
aber dennoch innerlich aufstöhnen ließ und das ein Makel an der sonst so gelungenen Idee darstellt. Glücklicherweise entwickelte es sich
nicht zu einem richtigen Liebesdreieck und ich hoffe, das gilt auch für die
Folgebände. Prinzipiell steht die Liebesgeschichte aber eher im Hintergrund.
Die
Dialoge sind in der Regel sehr unterhaltsam, vor allem die mit Derrick, einer
kleinen Fee, die andere, die Aileana am Leben lässt. Der hat so ein bisschen
Xemerius-Charakter, da er bei seiner Anwesenheit überall seinen Senf zugibt,
allen auf die Nerven geht, Aileana trotz seines Wesens manchmal hilft und Kiaran
zudem nicht ausstehen kann.
Ähnlich
unterhaltsam waren auch die Kämpfe und Dialoge zwischen Aileana und Kiaran, dem sie
hartnäckig Paroli bietet und dem sie liebend gern reizt - trotz seiner Überlegenheit und der dunklen
Gefahr, die von ihm ausgeht.
Das
Ende war dann ein Cliffhanger, wie er im Buche steht. Aber sowas von. Ich hoffe, dass der zweite Teil bald erscheint. :x
Fazit: Vielschichtige
Charaktere, viel Action, faszinierende Welt und eine starke, tiefgründige Protagonistin!
Vielen Dank an den Verlag!
Quelle Cover & Klappentext: Heyne
Ich fand das Buch auch richtig hammer!!!
AntwortenLöschenSehr schöne und ausführliche Rezi, hat mir richtig gut gefallen :-)
LG<3
Anna
Es war wirklich toll. *-*
LöschenDankeschön! :)
LG <33
nach deiner Rezi muss ich mal in das Buch schnuppern!!!
AntwortenLöschenIch kann es dir absolut empfehlen! :)
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