Verlag: Verlagshaus
el Gato
Seiten: 296
Erscheinungsdatum: Oktober
2015
ISBN: 978-3-943596-90-8
Taschenbuch;
13,90€
Inhalt:
Amelie
rebelliert gegen die Welt und besonders ihr Elternhaus. Nach dem Tod ihres
Bruders wurde ihr die wichtigste Person in ihrem Leben genommen und ihre Eltern
begegnen ihr mit ablehnender Kühle. Den einzigen Trost findet sie in Striker,
mit dem sie im Internet chattet. Obwohl ein Treffen in Erwägung gezogen wird,
hat sie zu sehr Angst, diese einzige Freundschaft zu verlieren. Doch dann wird
vor ihren Augen jemand mitten in der Nacht zusammengeschlagen - und zu ihrer
Überraschung kennt sie die Person ... aber was hat diese damit zu tun gehabt?
Meine
Erwartung:
Ich habe das Buch überraschend signiert
bei einem Gewinnspiel des Verlages gewonnen - es klang ganz interessant und ich
war gespannt, was dahinter steckt.
Meine
Meinung:
Gleich zu Beginn lernen wir sehr
eindrucksvoll Amelie aka Amy aka Angel kennen, bzw. wie kaputt sie ist. Ehrlich
gesagt mochte ich sie schnell, vermutlich habe ich einfach ein Faible für
kaputte Protagonistinnen. Durch den Tod ihres Bruders und die Abweisung ihrer
Eltern hat sie da auch durchaus einen Grund für. Gut, ihr Hang dafür, sich zu
betrinken und dann bei Wildfremden im Bett zu landen, ist vielleicht weniger
sympathisch, aber letztendlich ist sie doch nur allein und verletzlich.
Alles in allem ist sie aber auch ein
starker Charakter, der niemanden leicht an sich heranlässt, außerdem eine
Kampfsportart lernt (Protagonistinnen, die kämpfen können, haben gleich einen
Pluspunkt ^^) und schroff und abweisend reagiert, wenn jemand sie anspricht.
Ganz im Sinne harte Schale, weicher Kern. Sie weiß sich zu wehren, sei es
verbal oder körperlich, ist mutig und direkt. Auch das trug dazu bei, dass ich
sie mochte.
Im Verlaufe der Handlung stellte sich
allerdings heraus, dass ich mit der Erzählweise nicht ganz zurechtkam. Es
wirkte auf mich, als bestünde das Buch aus zersplitterten Fragmenten der
eigentlichen Geschichte, denen teilweise die Verbindung fehlten. Dieser
Eindruck entstand vor allem durch die vielen Zeitsprünge. Dann hat die Autorin
Spannung aufgebaut, die Szene endet im Höhepunkt, man blättert gefesselt um - und
findet einen Zeitsprung von vier Monaten wieder, der dann natürlich die
Spannung wieder runterschraubt. Teilweise werden so potenziell spannende Szenen
auch einfach nur in einem Nebensatz oder knappen Rückblenden erwähnt. Vor allem
gehen so einige Entwicklungen unter, sodass die Handlung der Charaktere ihre
Nachvollziehbarkeit verloren und ich teilweise ein wenig verwirrt war. Somit
verlor ich zwischendurch auch ein wenig den Bezug zu der Story.
Dabei hat diese durchaus Potenzial. Die
Idee mag nicht ganz neu sein, ist aber düster und fesselnd. Zwar hatte ich
anfangs noch nicht das Gefühl, einen Thriller vor mir zu haben, das änderte
sich aber mit steigender Seitenzahl und vor allem gegen Ende vermochte das Buch
sogar wirklich fesselnd zu werden. Auch wenn ich schon meine Vermutungen hatte,
sind die Zusammenhänge doch gelungen.
Die Charaktere entpuppen sich als
vielschichtig, nicht immer eindeutig gut oder böse, sondern oft mit guten wie
schlechten Seiten. Dabei wird sich auf wenige Charaktere beschränkt,
Nebenfiguren bleiben eher blass und werden nur angerissen, das Hauptaugenmerk
liegt auf den wichtigen.
Bei Amelie kamen die Entwicklungen
durch die erwähnten Sprünge nicht immer ganz bei mir an. Zwischendurch gibt es
kurze Absätze, die fast philosophisch anmuten und dem Ganzen eine
nachdenkliche, manchmal aber auch vorausahnende Tendenz geben.
Fazit:
Spannender Thriller mit viel Potenzial
und vielschichtigen Charakteren, leider aber auch mit einigen Zeitsprüngen, die
Entwicklungen unterschlagen
Ich würde gerne deine Rezension in meiner verlinken! Wenn du das nicht möchtest, melde dich doch bitte kurz! LG Verena
AntwortenLöschenKein Problem, freut mich sogar. ;)
LöschenLG